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„Der kleine Prinz“ feiert als Musical Weltpremiere in Niederhausen

Das Musical „Der kleine Prinz“ feiert am 12. Dezember Weltpremiere im Niedernhausener Rhein-Main-Theater.

NIEDERNHAUSEN – „Schreib mir ein Musical!“ So hätte es der kleine Prinz in der Erzählung des philosophischen Piloten Antoine de Saint-Exupéry fordern können. Doch es ist die Zeichnung eines Schafs, die sich die weltbekannte Figur wünscht. Mehr als 70 Jahre nach der Erstveröffentlichung entsteht nun aber tatsächlich ein deutschsprachiges Musical zu der Erzählung.

„Da steckt so viel drin. Jedes mal, wenn ich das Buch gelesen habe, habe ich andere Aspekte entdeckt“, erläutert die Sopranistin Deborah Sasson, warum sie sich gemeinsam mit dem Texter Jochen Sautter dem Stoff gewidmet hat. Nach zwei Jahren Arbeit steht am zwölften Dezember die Welturaufführung im Rhein-Main-Theater in Niedernhausen an. „Für eine Weltpremiere braucht man ein ansprechendes Theater“, erläutert Produzent Dieter Tings, warum die zehnwöchige Tournee hier ihren Anfang nimmt. Im Orchestergraben des Hauses werden zehn Musiker Platz nehmen und die abwechslungsreichen Stücke live einspielen. „Das Musical ist klassisch angehaucht, denn ich bin von Leonard Bernstein beeinflusst. Aber es gibt auch einen rockigen Teil, arabische Musik und Tango“, kündigt Deborah Sasson an, die exklusiv bei der Premiere die Rolle des Fuchses singen wird. „Die Stücke zu den Figuren zu schreiben hat mir viel Spaß gemacht. Der König hat sehr viel Text und muss ihn wie ein Maschinengewehr singen. Den Eitlen habe ich mir als Spanier gedacht. Ihn sehe ich als Macho“, ergänzt die Sopranistin, die bei den Arrangements von Matthias Suschke, dem musikalischen Leiter der Produktion, unterstützt wird.

16-köpfiges Ensemble

Die Choreografie erfordert von dem 16-köpfigen Ensemble Präzision in besonderem Maße. Einige der Tanzpartien sind gerade gefilmt worden, damit der polnische Choreograf Daniel Stryjecki jetzt seine Computeranimationen der Realität anpassen kann. „Bewegungen auf der Bühne werden von den interaktiven Videos weitergeführt. Flügel bewegen sich und lösen sich zu Vögeln auf“, kündigt Dieter Tings an.

Mit einer alten Theater-Technik soll auf der Bühne außerdem eine große Tiefenwirkung erzeugt werden. So werden etwa auf einen transparenten Gazestoff Wolken projiziert, während auf dem Bühnenhintergrund Sterne leuchten. Dazwischen befindet sich das sechs Meter lange Flugzeugwrack, das auf der Bühne zerbrechen soll. Auf diese Weise versuchen die insgesamt 45 Mitarbeiter der Produktion zu erfüllen, was deren Besucher mit Sicherheit von einem Musical über den kleinen Prinzen erwarten: sich verzaubern lassen zu können.

Von Hendrik Jung

Wiesbadener Kurier 19.11.2015